2005
Basel
Der historische Gebäudekomplex auf dem südwestlichen Geländesporn des Leonhardshügels geht auf die Gründung der Leonhardskirche (um 1080) und des Augustiner-Chorherrenstifts (1133/35) zurück. Mit dem Bau der Burkhardschen Stadtmauer nach 1080 wurde die Anlage definitiv in die Stadt eingebunden. In dieser Zeit entstand auch der Eckturm am Kohlenberg. Die sog. Innere Stadtmauer des 13. Jahrhunderts erwirkte eine Ausweitung des Areals und setzte den noch heute am Kohlenberg ablesbaren Rahmen für den Neubau der Leonhardskirche, des Kreuzgangs und der umgebenden Konventsbauten. Sämtliche Bauten mussten nach dem Erdbeben von 1356 umfassend wiederhergestellt werden. Um 1440 wurde der Bibliothekstrakt (heute Musikmuseum) neben der Kirche neu errichtet und 1490 die Kirche zu einer Hallenkirche verbreitert. Am stadtseitigen Terrassenrand entstanden im frühen 16. Jahrhundert Nebenbauten wie beispielsweise der Latrinenturm an der Stützmauer des Lohnhofgässleins und das Pförtnerhaus. Ab 1668 residierte im säkularisierten Leonhardsstift der Lohnherr, der die städtischen Bauaufgaben leitete und dem Gebäudekomplex seinen noch heute gültigen Namen verlieh.
Die bauarchäologischen Untersuchungen in den Jahren 1997-2000 erbrachten neue, äusserst interessante Erkenntnisse zu den Basler Stadtmauern und zur klösterlichen Ansiedlung.
10.9.2005
um 10, 11, 14 und 15 Uhr
Basler Denkmalpflege
Unterer Rheinweg 26
4058 Basel