NIKE-Bulletin 3/2021
Denkmalpflege – uncool und ungeliebt?
«Beleidigt sein reicht nicht»
Ein Interview mit dem Historiker André Holenstein
Standbilder, die an Personen und Ereignisse erinnern sollen, sind seit einiger Zeit wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Unter dem Einfluss der von den USA ausgehenden «Black Lives Matter»-Bewegung wurden Denkmäler gestürzt. Der Historiker André Holenstein von der Universität Bern erklärt, warum er der Ansicht ist, dass die Entfernung der Denkmäler den Anliegen der Aktivistinnen und Aktivisten entgegengesetzt ist, und welchen Umgang er für produktiver hielte.
Denkmalsturz und Denkmalschutz – ein Paradoxon?
Die neueren Denkmalstürze durch die «Black Lives Matter»-Bewegung lassen sich in eine Jahrtausende alte Kulturpraktik einreihen: In der Forschung spricht man von Ikonoklasmus. Zum «Bildersturm» werden Ikonoklasmen, wenn sie nicht durch Feinde, sondern durch das eigene Volk herbeigeführt und legitimiert werden.
Monuments historiques ou hystériques
Qui dans sa pratique au quotidien n’a pas déjà été confronté à la boutade « monuments hystériques », désignant du même nom le service en charge de la protection du patrimoine. Une boutade révélatrice d’un certain agacement ou d’une incompréhension face à une attitude perçue comme de l’acharnement au point que l’on veut la discréditer en l’associant à des pathologies psychiatriques ou à la folie tout court. Mais que faisons-nous pour déclencher de telles émotions ?
Avantgarde oder uncool?
Denkmalpflege in der Transformationsgesellschaft
Seit jeher sieht sich die Denkmalpflege mit dem Vorurteil konfrontiert, als bewahrende Instanz Veränderungen und Fortschritt be- und verhindern zu wollen – obwohl sie im Laufe des 20. Jahrhunderts vor allem im Bereich städtebaulicher Transformationsprozesse an wesentlichen baupolitischen und gesellschaftlichen Richtungsänderungen beteiligt war. Gegenwärtig steht unsere Gesellschaft angesichts des Klimawandels und der Frage der ressourceneffizienten Nutzung von im Bestand gelagerten Materialien vor grossen Herausforderungen. Vom 30. September bis zum 2. Oktober 2021 widmet sich der Arbeitskreis Theorie und Lehre der Denkmalpflege auf seiner Jahrestagung an der ETH Zürich diesen Themen. Gastgeber ist der Lehrstuhl für Konstruktionserbe und Denkmalpflege.
Für das Image der Denkmalpflege
Kampagnen von Architekturstudierenden
Architekturstudierende der ETH Zürich setzten sich mit der öffentlichen Wahrnehmung und ihrer eigenen Sichtweise auf die Denkmalpflege auseinander – als Vorbereitung auf die Tagung des Arbeitskreises Theorie und Lehre der Denkmalpflege. Ziel des Wahlfachs der Professur Langenberg waren fiktive Werbekampagnen. Diese sollen die öffentliche Wahrnehmung der Denkmalpflege stärken und verschiedene Zielgruppen ansprechen. Die beiden Werbeexperten Johannes Raggio und Anna Maierski sowie Lehrassistent Reto Wasser begleiteten die Entwicklung der Kampagnen.