Handwerk in der Denkmalpflege
Damit die 700 Jahre alte und weitgehend unversehrte Chorfassade der Kirche St. Moritz in Freiburg ihren mittelalterlichen Charakter beibehält, arbeitet die kantonale Denkmalpflege bei der Restaurierung intensiver mit Handwerkern zusammen denn je zuvor.
Schön eingebettet in das Au-Quartier im untersten Teil von Freiburgs Altstadt und in unmittelbarer Nähe zur Saane liegt die mittelalterliche Kirche St. Moritz. Sie gehört zum ehemaligen Augustinerkloster, dessen Räume in Zukunft vom Freiburger Kantonsgericht genutzt werden. Im Hinblick auf diesen neuen Zweck hat der Kanton Freiburg auch einen Koordinationsbericht zum Zustand der Kirche erstellen lassen. Diese Gesamtschau zeigt einen Restaurierungsbedarf von bis zu 8 Millionen Franken auf, verteilt über die nächsten zehn Jahre.
Am aufwändigsten wird sich voraussichtlich die Restaurierung im Innern der Kirche gestalten, weil das vorherrschende Mikroklima die Seitenaltäre akut bedroht. Es sind deshalb rasche Notsicherungen und eine Erneuerung des Heizungssystems erforderlich. Ebenfalls eine umfassende Restaurierung benötigt die Chorfassade. Sie ist stark verwittert, gleichzeitig aber auch spektakulär, weil sie seit ihrem Bau vor 700 Jahren mit Ausnahme kleiner Sektoren weitgehend unberührt geblieben ist. So lassen sich die damals eingesetzten Werkzeuge und Techniken verhältnismässig leicht erkennen.
Bild: Andreas Renggli