Gelebtes Toggenburger Brauchtum Naturjodel
Trotz der Reduktion auf wenige Töne berührt der Naturjodelgesang im Toggenburg Zuhörende wie Singende oft tief. In seiner naturbelassenen, kantigen Eigenart entspricht er der Region. Eingebettet und stark verwurzelt in der einheimischen Alpkultur, begleitet er die Landwirte bei der täglichen Arbeit in der Natur und mit dem Vieh. Gejodelt wird immer und überall.
Ein traditioneller Naturjodel setzt sich aus zwei Elementen zusammen: einem «Klangteppich», von der Mehrheit eines Chores aus zwei bis drei sich abwechselnden Akkorden gebildet, und der von Vorjodlerinnen oder ?jodlern gesungenen Melodie. Der Naturjodel wird, ganz ohne Text, aus Vokalen gesungen. Schriftliche Naturjodelkompositionen sind, mit wenigen Ausnahmen, nicht vorhanden, da es sich um eine orale Gesangskultur handelt, die über Generationen hinweg weitergegeben wird. Bei Festivitäten wie Älplerchilbi und Viehschauen ist auch die Kleidung ein wichtiger Teil der Tradition.
Die Jodel- und Alpkultur ist übrigens nicht nur im Toggenburg präsent, sondern auch im Appenzellerland. Die Nachbarn teilen sich das Brauchtum, nur feine Unterschiede in Kleidung, Schmuck und Klang verraten den jeweiligen Herkunftskanton. Die Jodeltradition wird im Toggenburg nicht nur intern gepflegt, sondern durch die Organisation Klangwelt Toggenburg in zahlreichen Kursen und Aktivitäten auch vermittelt.
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