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Von Adlerfüssen und Schmetterlingen ? Schnitzereien aus Brienz

Die Schule für Holzbildhauerei in Brienz ist die einzige Fachschule in der Schweiz, die eine Ausbildung zur Holzbildhauerin und zum Holzbildhauer mit einem eidgenössischen Fähigkeitsabschluss anbietet. Sie wurde 1884 als «Schnitzlerschule» gegründet, um eine Neuorientierung des Schnitzerei-Gewerbes im Berner Oberland einzuleiten.

In der Jubiläumsschrift zum 130-jährigen Bestehen mit dem Titel Schnätzi liest man, die Schule sei weiterhin sowohl dem Handwerk als auch der Kunst verpflichtet. Mit dem im Dialekt gebräuchlichen Namen «Schnätzi» wird die regionale Verankerung deutlich in den Vordergrund gerückt. Er verweist auf die Bedeutung der Institution für die Weitergabe von handwerklichem Wissen und Können im Sinne eines immateriellen kulturellen Erbes. Die «Brienzer Holzschnitzerei» steht seit 2008 auf der Liste der Unesco der lebendigen Traditionen der Schweiz.

Die Fähigkeit, Stile zu unterscheiden und sich an historischen Vorbildern zu orientieren, war an der Schnitzlerschule Brienz im 19. Jahrhundert Programm. Heute kann dies an zahlreichen Beispielen in der Modellsammlung der Schule illustriert werden. Neben die Abgüsse von Ornamentreliefs, Köpfen und Gliedmassen reihen sich Tiere, für deren Darstellung die Brienzer Holzschnitzerei im 19. Jahrhundert bekannt war: Kühe, Eber, Gämsen und Bären. Einige Sujets scheinen bis in die Gegenwart zu überzeugen.

Aus einer Hand, vom Entwurf bis zur Fertigung, materialgerecht und in höchster Qualität ? das sind die dem Handwerk innewohnenden Charakterzüge, die den Handwerkerinnen und Handwerkern eine unbestrittene Stellung in der Gegenwart garantieren.
 

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