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Farben prägen eine Region

Die modischen Seidenbänder aus der Region Basel eroberten einst die Welt. Im Zuge der industriellen Grossproduktion wuchs auch der Bedarf an Färbemitteln für die edlen Bänder. Die Farbindustrie schliesslich stand am Anfang der Industrialisierung Basels. Farben spielten in der Welt der Textilien schon lange eine bedeutende Rolle: Modetrends, aber auch gesellschaftliche Vorgaben und Traditionen prägen seit Jahrhunderten die Farbgebung der Kleidung. Wie diese unterlag auch das Seidenband den aktuellen Farbtendenzen und dem modebedingten Wechsel der Dessins. Farbliche Akzente wurden im 18. und 19. Jahrhundert gerne mit auffallendem Bandschmuck gesetzt. Das Seidenband war üppige Zierde an der Kleidung, auf Hüten, im Haar, aber auch im Wohnbereich.

Bereits gegen Ende des 18. Jahrhunderts beschäftigte die Seidenbandweberei in der Region Basel etwa einen Drittel der Bevölkerung von Stadt und Land. Die Ära der Fabriken brach an, die Nachfrage nach Pflanzenfarbstoffen wuchs. Die Nähe zum Rhein war wegen des guten Transportwegs und des Wasservorkommens für die Produktion ideal.

Neue Erkenntnisse in der Chemie veränderten Mitte des 19. Jahrhunderts den Färbeprozess grundlegend. Die Farbenchemie in Basel nahm 1859 ihren Anfang, als zum ersten Mal in der Schweiz Teerfarben produziert wurden. Basel erlebte dadurch einen bedeutenden Wirtschaftsboom. Allerdings führte die Produktion von Teerfarben auch etwa zur Verschmutzung des Rheins und zu hohen gesundheitlichen Risiken für die Arbeiter. Wie die Seidenbandweberei verlor auch die Farbenproduktion in der Region Basel seit dem frühen 20. Jahrhundert zunehmend an Bedeutung. Die Betriebe verlagerten ihre Produktion auf andere Geschäftszweige, heute liegen ihre Kerngeschäfte in der Pharmabranche. Farbe wird kaum noch produziert.

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