Ortsbildpflege ? dank Planung?
Bei der Ortsbildpflege ist es wichtig, die Anliegen der Denkmalpflege möglichst frühzeitig in den Ortsplanungs-Prozess einzubringen. Es gilt, die vorhandenen Qualitäten von Ortsbildern zu erkennen, zu dokumentieren und anschliessend zu vermitteln. Im Kanton Bern bestehen mit dem flächendeckenden Bauinventar und dem Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz ISOS gute Grundlagen für die Analyse als Voraussetzung für eine massgeschneiderte Ortsbildpflege. Es gehört zu den Aufgaben der Denkmalpflege, die Gemeinde für die Qualitäten ihres Ortsbildes zu sensibilisieren. Mittels Überzeugungsarbeit sollen das Verständnis für und der Wille zu dessen Erhaltung geweckt werden. Die Denkmalpflege gibt im Rahmen des Verfahrens einen oder zwei Fachberichte ab und wertet ihre Einwände, indem sie für schwerwiegende Mängel Genehmigungsvorbehalte formuliert.
Zu den Themen, die die Denkmalpflege bei Planungsfragen immer wieder beschäftigen, gehören Siedlungsränder und Freihalteflächen. Ein bäuerlicher Weiler beispielsweise verdankt sein einprägsames, charakteristisches Aussehen oftmals seiner Lage in unverbauter Umgebung. Schwierig ist es auch, in Agglomerationsgemeinden unter enormem Baudruck einer qualitätvollen Baugruppe mit hochkarätigen Baudenkmälern und Aussenräumen genügend Freiraum zu gewähren. Eine ganz entscheidende Rolle im Ortsbild spielt zudem die Massstäblichkeit der Veränderungen. Auch neue Verkehrsführungen in Städten und Dörfern können ein über Jahrhunderte gewachsenes Siedlungsbild grundlegend verändern. Hier muss die Denkmalpflege frühzeitig auf die kulturellen Werte aufmerksam zu machen, die unbedingt geschont werden müssen. Gerade dabei lassen sich nicht immer allseits befriedigende Lösungen finden. Allerdings haben solche Eingriffe auch schon zu Aufwertungen geführt, wenn von etwa Ortskerne vom Durchgangsverkehr entlastet wurden.
Bild: Fotos A. M. Biland, Bern