Das Schweizer Seilbahninventar
Die grossen Leistungen des Ingenieurwesens, der Baukunst sowie das unternehmerische Engagement und das Streben nach Innovation sind geradezu klischeehaft typische schweizerische Qualitäten, die sich im Seilbahnbau auf faszinierende Weise konkretisieren. Trotzdem wurden die Seilbahnen als Denkmäler lange Zeit vernachlässigt. Das Inventar der Schweizer Seilbahnen kategorisiert erstmals für ein ganzes Land den Seilbahnbestand nach technikgeschichtlichen, kultur- und wirtschaftshistorischen Kriterien. Das Bundesamt für Kultur BAK sowie die Kantone verfügen damit über eine Grundlage für die Beurteilung der Bahnen im Rahmen von Konzessionierungs- und Bewilligungsverfahren. Das Inventar umfasst 129 Seilbahnen ? Standseilbahnen, Pendelbahnen, Umlaufbahnen und Skilifte ? von denen 67 Anlagen als von nationaler und 44 als von regionaler Bedeutung eingestuft wurden; zusätzlich wurden 18 besonders innovative Seilbahnen, die weniger als 20 Jahre alt sind, aufgenommen, aber nicht eingestuft.
Als Verwaltungsinstrument des Bundes hat das Inventar primär die Aufgabe, die denkmalpflegerische Beurteilung von Seilbahnen in Genehmigungsverfahren zu ermöglichen, beziehungsweise zu vereinfachen. Es beurteilt jede Anlage aufgrund der Bewertungskategorien «Konzeption», «Seilbahntechnik», «Baukunst», «Authentizität», «Kulturgeschichte», «räumliche Situation» sowie «Infrastruktur» und gewichtet diese je nach Seilbahntyp unterschiedlich. Das grösste Gewicht wurde den Kriterien Seilbahntechnik und Authentizität beigemessen.
Das Inventar ist im Internet unter www.seilbahninventar.ch publiziert. Die Datenbank erlaubt über zahlreiche Such- und Filterfunktionen die gezielte Information. Für jede Bahn steht reiches Bildmaterial zur Verfügung, namentlich auch Detailaufnahmen technischer Teilsysteme. Die Angaben von detaillierten technischen Daten und zur Entwicklung der Bahn vervollständigen die ausführliche Darstellung.
Bild: Thomas Batschelet, BAK