«Die Probleme müssen wir gemeinsam lösen»
Die Bundesbeiträge im Bereich Heimatschutz und Denkmalpflege sollen auf 21 Millionen heruntergesetzt werden. Wie soll das Kulturgut damit künftig gepflegt werden? Zum Auftakt der diesjährigen Europäischen Tage des Denkmals veranstaltete die NIKE zusammen mit dem Architekturforum Bern eine Podiumsdiskussion zum Thema «Denkmale unter Druck». Romana Costa, Kulturredaktorin bei SR DRS hatte die Gesprächsleitung, ihre Diskussionspartner waren Hans Widmer, alt Nationalrat (SP, LU) und Präsident der NIKE, die beiden Nationalräte Lieni Füglistaller (SVP, AG) und Josef Kunz (SVP, LU) sowie Philipp Maurer, Geschäftsführer der Konferenz der Schweizer Denkmalpflegerinnen und Denkmalpfleger KSD.
Grundsätzlich war man sich einig, dass Denkmale erhalten werden müssen und der Bund einen Teil dazu beiträgt. Übereinstimmung herrschte auch darin, dass mit dem Aufschieben von Restaurationen Schäden ? und damit Kosten ? weiterhin anwachsen. Philipp Maurer sieht in den Finanzhilfen des Bundes einen Motor, der wichtig ist, damit für eine Restauration auch weitere Gelder ausgelöst werden können. Fahre der Bund sein finanzielles Engagement zurück, löse das bei den Betroffenen Frustration aus, was den Willen zur Eigeninitiative töte. Dem hielt Kunz entgegen, dass seiner Meinung nach ein zu grosses Engagement des Bundes denselben Effekt habe. Viel wichtiger aber sei, dass der Bund verlässlich werde und die Höhe seiner Mittel nicht jedes Jahr wieder neu festlege.
Füglistaller meinte, dass Beständigkeit mit der neuen Kulturbotschaft erreicht werde. Er sprach von der Verantwortung für das gesamte Bundesbudget. In der aktuellen Situation brauche man konkrete Lösungen. Anreize für Private im Steuerbereich, optimierte Prozesse in der Verwaltung oder Standortmarketing seien Mittel, um der Reduktion der Bundesbeiträge zu begegnen. Widmer äusserte Zweifel, dass man mit diesen Werkzeugen substanzielle Beträge herausholen könne. Marketing lasse sich nicht mit einem einstürzenden Kulturdenkmal machen. Doch solle in der Kulturgut-Erhaltung künftig mehr auf der Basis von Public Private Partnerships gearbeitet werden. Allerdings dürfe sich der öffentliche Bereich nicht aus der Verantwortung stehlen.
Bild: Boris Schibler, NIKE