Wie steht es um die historischen Gärten und Anlagen in der Schweiz?
Gegenwärtig erlebt der historische Garten in der Schweiz eine Renaissance. Beweis dafür waren die Europäischen Tage des Denkmals 2006, die mit dem Thema «Gratenräume ? Gartenträume» einen Besucherrekord erzielten. Seit 1993 existiert bei ICOMOS Schweiz eine Fachgruppe Gartendenkmalpflege und das grosse, 1995 von ihr in Angriff genommene, Projekt der listenmässigen Erfassung der historischen Gärten und Anlagen in der Schweiz, steht vor dem Abschluss. Trotzdem gibt es Probleme: Der Wert des Bodens macht, dass historische Gärten, wo sie nicht geschützt sind, potenzielles Bauland bleiben. Mangelnde Sensibilisierung für den Wert solcher Anlagen, die Kosten zu ihrer Erhaltung und Pflege, Zweckentfremdung, Übernutzung aber auch inkompetente oder falsche Pflege gefährden Parks und Gärten.
Erstes Gebot ist darum die Sensibilisierung breiter Bevölkerungskreise für das Kulturgut Garten. Dazu braucht es Kampagnen, die Bereitstellung touristischer Angebote, die Information seitens der Medien, von der Lokalpresse zum Internet. Durch Förderkreise lassen sich solche Aktionen unterstützen. Die Partnerschaft mit ideellen und sozialen Organisationen, wie Pro Specie Rara, eröffnet weitere Tätigkeitsfelder. Für private Gartenbesitzer ist sicherlich die Beratung ein wichtiger Aspekt.
Damit kann das Potenzial dieses Kulturguts optimal ausgeschöpft werden: Historische Gartenanlagen sind ein ausserordentlich vielfältig strukturierter Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie ein wertvoller Erholungsraum für den Menschen. Gärten können als Arbeitsorte besondere soziale Aufgaben übernehmen. Und nicht zuletzt haben öffentlich zugängliche Historische Pärke eine bedeutende wirtschaftliche Bedeutung für Standortqualität, Image oder touristische Beliebtheit einer Gemeinde.
Bild: SKK Landschaftsarchitekten AG, Foto Peter Paul Stöckli