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Denkmale unter Druck - Gedanken zur Einführung ins Thema

Der allgegenwärtige Zeitdruck, der sich in den letzten Jahren noch verschärft hat, kann nicht ohne Folgen für Restaurierungsprojekte bleiben. Hinzu kommt Druck von aussen durch den Zwang zu ständigem Wachstum und eine auch durch die Finanzkrise nicht gebremste Planungs- und Baupolitik. Schutzobjekte und Massnahmen, die diesen Zielen im Weg stehen, sind einem immer höheren Druck ausgesetzt, der nicht selten ihre Existenz bedroht. In dieser Diskussion kommt selten zur Sprache, dass Baudenkmäler rund zwei bis fünf Prozent des Gesamtbaubestandes ausmachen und in dieser Grössenordnung weder bedeutend viel zur Energieverschwendung noch zur Energieeinsparung beitragen können. Stellt man weiter das zum Teil hohe Alter vieler Baudenkmäler in Rechnung und die Tatsache, dass die meisten energiearm sowie mit natürlichen und regionalen Baumaterialien erstellt wurden, dann sollte das den auf ihnen lastenden Veränderungs- und Spardruck eigentlich deutlich reduzieren.


Notwendig wären darum mehr an Wissen und Zeit um Zusammenhänge zu verstehen. Lösungen müssten sich weniger praktisch oder technisch, sondern durch Engagement auf gesellschaftlichen und politischen Ebenen erreichen lassen. Eine wichtige Grundlage dafür sind fachliche Stellungnahmen, die öffentlich auf die aktuelle Bedrohung der Baukultur aufmerksam machen. Um diese erklärende, aufklärende und aufrüttelnde Arbeit gegenüber der Öffentlichkeit kommen Denkmalpflege und Kulturgüter-Erhaltung nicht herum.


Durch solche Aufklärung hat sich im Lauf von Jahrhunderten der Denkmalgedanke entwickelt, hat sich seit der Antike verordneter Schutz gegen Zerstörungen durchsetzen können, als bewusste Entscheidung für Geschichtszeugen und so unsere moderne Denkmalpflege begründet. Denkmalpflege entstand nämlich nicht in Zeiten der Blüte und Wohlhabenheit, sondern im Gegenteil, in Zeiten von Umbruch und Umsturz, sie war keine Überflusserscheinung, sondern immer Teil von Reformwerken. Gefährdung und drohender Verlust von historischen Zeugen mobilisierten immer wieder das Bewusstsein für ihren Wert.

 

 

Bild: Jeanmaire & Michel, Bern

 

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