Das neue KGS-Inventar – ein Quantensprung im Vergleich zu den Vorgängerversionen
Nach mehrjähriger Arbeit konnte letztes Jahr die Revision des Schweizerischen Inventars der Kulturgüter von nationaler und regionaler Bedeutung (KGS-Inventar) abgeschlossen und Ende November 2009 vom Bundesrat genehmigt werden. Es ist nach 1988 und 1995 die dritte Version dieses Bundesinventars. Das KGS-Inventar liegt sowohl als gedruckte Publikation wie auch als Geografisches Informationssystem GIS im Internet vor.
Darin konnten erstmals überhaupt Einzelobjekte von nationaler Bedeutung mit Hilfe einheitlicher Kriterien bewertet und innerhalb der einzelnen Baugattungen in einem gesamtschweizerischen Vergleich als A-Objekte eingestuft werden. Hervorzuheben ist, dass sich das BAK in grosszügiger Weise an der Finanzierung dieses Auftrages beteiligte. So wurden Synergien genutzt, und es entstand im Rahmen der Revision des KGS-Inventars als Novum ein Einzelbau-Inventar, eine landesweite Übersicht über den Baubestand, die in der Denkamlpflege seit längerer Zeit schmerzlich vermisst worden war. Dieser Schritt kann als eigentliche Pionierleistung verstanden werden.
Im GIS werden die Punktobjekte aus dem KGS-Inventar an der Stelle ihrer Koordinate mit einem blau-weissen KGS-Schild gekennzeichnet. Wenn man die Computer-Maus über einen solchen Schild führt, öffnet sich ein Fenster mit zusätzlichen Informationen (Fotos, zusätzliche Links, Kurzbeschreibungen, PDF-Texte etc.). Dank einer Vereinbarung mit der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK konnten bei einzelnen Objekten Texte aus den GSK-Kunstführern hinterlegt werden. Die GIS-Plattform wird in den kommenden Jahren weiter mit Bild- und Textmaterial ergänzt. Spannend ist aber vor allem die Kombination mehrerer GIS-Layer, da die unterschiedlichsten nationalen Geodaten miteinander kompatibel sind. So kann das KGS-Inventar etwa mit anderen Bundesinventaren kombiniert werden, etwa mit dem Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler BLN oder dem Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz IVS.
Bild: Samuel Bauhofer, Fachbereich Kulturgüterschutz, BABS