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Immaterielle Aspekte bei Glasmalereien

Die Schweiz besitzt ein reiches Kulturgut an einer besonderen Art von Glasmalereien. Kleinformatige Schenk- und Stifterscheiben zierten vor allem im 16. und 17. Jahrhundert zu Tausenden die Fenster von Ratshäusern, Kirchen, Klöstern, Schützen- und Zunftstuben. Heute scheint sich die Tradition der Schenkscheiben heute etwas zu verlieren. Gerade deswegen wird man sich jedoch der immateriellen Werte bewusst, die mit ihr verbunden sind.

 

Zum einen ist es die Überlieferung dieser historischen Kunsttechnologie. Noch vor wenigen Jahrzehnten gehörte die Herstellung solcher Glasgemälde in grosser Zahl zum täglichen Brot der Werkstätten. Entsprechend spezialisiert waren noch bis vor kurzem die Ausbildung der Glasmaler und die Ausstattung der Ateliers. So hat sich ein kunsttechnisches Know-how erhalten, das andernorts schon längst verloren gegangen ist; Schweizer Glasmaler werden für maltechnisch besonders anspruchsvolle Aufgaben in die grossen Kathedralwerkstätten gerufen.

 

Ganz zentral ist dieses Wissen für die Erhaltung dieses Kulturguts. Nicht dass viel in der alten Technik ersetzt oder kopiert würde: Entscheidend für die Konservierung ist das Verständnis der Herstellungsvorgänge, der kritischen Aspekte, die Einschätzung des Zustands und seiner Entwicklung. Nur sie machen es möglich, die erforderlichen Mindestarbeiten an den fragilen Glasbildern richtig auszuführen und besonders alle Massnahmen zur präventiven Konservierung sinnvoll zu konzipieren.

 

Bild: Vitromusée Romont, Fotografie Yves Eigenmann, Fribourg

 

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