Strassen- und Wegbautechniken seit dem 18. Jahrhundert
Die bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts verbreitet angewandten Techniken im Strassen- und Wegebau waren seit Jahrhunderten, wenn nicht seit Jahrtausenden bekannt. Grundlegend neue Möglichkeiten stellten seit den 1850er-Jahren die Eisen- und seit den 1890er-Jahren die Eisenbetonkonstruktionen sowie seit Beginn des 20. Jahrhunderts die Asphalt- und Betonbeläge dar, die die bisherigen Techniken teils ablösten und teils ergänzten.
Bis ins 18. Jahrhundert waren die meisten Wege einfache Erdwege, die keinen Unterbau aufwiesen. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts baute man auch in der Schweiz sogenannte Chausseen. Ihre Konstruktion war vorgegeben durch einen möglichst direkten Verlauf, standardisierte bauliche Lösungen, gleichmässige Steigungen und eine kompakte, regelmässige Oberfläche. Erst die Chausseen ermöglichten die Verwendung von schweren, mehrspännigen Fuhrwerken über grössere Distanzen. Der Kunststrassenbau war aber nicht allein ein technisches Problem, sondern Gegenstand des konsequenten Staatsvollzugs, der Finanzierung, der Gesetzgebung, der Verwaltungsorganisation, der Verkehrsregelung etc. Die Chaussee erscheint damit als Staatsprinzip und als neue Raumordnung.
Erste Anfänge des Asphaltstrassenbaus gehen in der Schweiz bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Erste Versuche mit Betonstrassen fanden in den 1910er-Jahren statt. Seit Ende der 1920er-Jahre und in den 1930er-Jahren waren sie überhaupt die ersten staubfreien Oberflächen, die dem Schwerverkehr eine ausreichend tragkräftige Oberfläche boten. Asphalt- und Betonstrassen wurden fortlaufend weiterentwickelt, auch bezüglich der Anpassung an die Verkehrsbedürfnisse.
Bild aus: 50 Jahre Rothpletz, Lienhard, 1918-1968