Das Vitocentre Romont – ein gross- oder zumindest erwachsen gewordenes Kind des NFP 16
Das Nationale Forschungsprojekt 16 «Methoden zur Erhaltung von Kulturgütern» führte, neben der Gründung der NIKE, auch dazu, dass das «Schweizerische Zentrum für Forschung und Information zur Glasmalerei» ins Leben gerufen wurde. Als Standort wurde Romont gewählt und eine Partnerschaft mit dem neu gegründeten «Musée Suisse du Vitrail» eingegangen. Das sollte sich als ausgesprochen fruchtbar erweisen: Deswegen bilden der Kanton Freiburg und die Stadt Romont das finanzielle Rückgrat des Zentrums.
Die Definition als nationales Kompetenzzentrum schuf der Institution ein Arbeitsfeld im Inland und verlieh ihr den Status, der sie zum eingehen von internationalen Kooperationen befähigte. In den 20 Jahren seines Bestehens hat das Zentrum an allen bedeutenderen Erhaltungsprojekten für Glasmalereien in der Schweiz mitgewirkt. Dazu kamen viele Expertenaufträge aus dem Ausland. Für die Denkmalpflege oder andere Fachstellen sowie für private Besitzer leistete das Zentrum Koordinations- und Unterstützungsdienste. Es war auch massgeblich an der Neugründung des Fachverbandes beteiligt, der sich für die Ausbildung im restauratorischen Bereich der Glasmalerei einsetzt, und es hat federführend bei der Schaffung internationaler Richtlinien mitgearbeitet.
Vier Jahre nach der Gründung erfolgte zudem die Schaffung einer Fachstelle für Grundlagenforschung. Aus ihr gingen verschiedene Publikationen hervor sowie Projekte des Schweizerischen Nationalfonds. 2006 wurde das Tätigkeitsfeld um die Aufgaben der Auswertung und Präsentation einer modellhaften Studiensammlung erweitert, die mit der Sammlung von Hinterglasmalereien von Ruth und Frieder Ryser, Bern, der Institution geschenkt wurde. Zu diesem Anlass gaben sich die beiden Partnerstiftungen in Romont die neuen Namen Vitrocentre und Vitromusée, Schweizerisches Forschungszentrum – rsp. Museum – für Glasmalerei und Glaskunst.
Bild: Stefan Trümpler