Zur Bedeutung der archäologischen Prospektion in der Schweiz
Das Entdecken von Fundstellen steht stets am Anfang aller archäologischen Erkenntnis. Da sich die Archäologie zum Auffinden solcher Stätten aber nicht alleine auf den «Archäologen Zufall» – bei Bauvorhaben oder durch natürliche Ereignisse kommen immer wieder unerwartet Funde zum Vorschein – verlassen kann, muss aktiv nach Fundstellen gesucht werden. Dies geschieht durch archäologische Prospektion.
Denn: Ist das Vorhandensein von Fundstellen bereits im Voraus bekannt, können etwa künftige Bauprojekte den Gegebenheiten angepasst werden, wodurch Grabungen verhindert bzw. zumindest geplant werden können. Abgesehen von der vorbeugenden Wirkung ist das Erkennen von archäologischen Stätten auch für die Forschung von Bedeutung: Jede neue Fundstelle erlaubt es, ein noch genaueres Bild der Besiedlungsgeschichte einer bestimmten Region zu zeichnen.
Im Vergleich zu anderen Ländern fristet die Prospektion in der Schweiz leider ein Mauerblümchendasein. Mit den beschränkten finanziellen und personellen Ressourcen der Kantonsarchäologien ist eine systematische Prospektion, wie sie eigentlich wünschenswert wäre, nicht zu realisieren. Nicht zuletzt aufgrund ihrer knappen Mittel lassen die Fachstellen häufig ehrenamtliche Mitarbeitende Areale von besonderem Interesse nach Funden absuchen.
Die Arbeitsgemeinschaft Prospektion AGP entstand 2001 als lose, aus Vertreterinnen und Vertretern einiger Kantonsarchäologien, Universitätsinstitute, dem Landesdenkmalamt Baden-Württemberg und Amateuren zusammengesetzte Arbeits- und Diskussionsgruppe. Im Oktober 2004 konstituierte sich die AGP in Fribourg als Verein. Ihr Ziel ist es, einen Wissenspool zu schaffen und den Austausch zwischen den verschiedenen in der Prospektion tätigen Akteuren zu fördern.
Bild: Kantonsarchäologie Zürich, Patrick Nagy