Das Flon-Quartier in Lausanne
Das Flon-Quartier in Lausanne, welches sich in einem ehemaligen Flusstal unterhalb des Grand Pont bis zum Pont Chauderon erstreckt, ist das Resultat eines umfangreichen Eisenbahn-, Industrie- und Immobilienprojektes in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Vorgängerin der Bahngesellschaft Lausanne-Ouchy-Holding (LO) hatte das Tal in den 1880er-Jahren erworben und den Fluss zugeschüttet, um auf der entstandenen Ebene Gleise zu verlegen und einen Güterbahnhof und Lagerhäuser anzusiedeln.
Ein Jahrhundert später, im Jahr 1979, war das Ende der Gare du Flon besiegelt. Mehrere Gestaltungspläne für das Flon-Areal scheiterten in der Folge, die LO hegte gar die Absicht, die Lagerhallen abzureissen. In der Zwischenzeit aber hatten sich Musiker, Maler, Galerien, kleine Geschäfte und Kulturlokale als Zwischennutzer in den verlassenen Bauten des Quartiers eingenistet und die Flon-Senke sukzessiv in eine beliebte und attraktive Ausgehmeile verwandelt. Die LO änderte schliesslich ihre Pläne: Bis heute hat die Holding rund 100 Millionen Franken in die Umnutzung der – nun zum Teil unter Denkmalschutz stehenden – Industriebauten investiert.
Bild: Bernard Apothéloz, Lausanne