Bundesamt für Kultur: Patrimonium. Denkmalpflege und archäologische Bauforschung in der Schweiz 1950-2000
Die über 800-seitige Publikation folgt thematisch und vom Anspruch her Albert Knoepflis wegweisender Schrift «Schweizerische Denkmalpflege, Geschichte und Doktrinen» von 1972. Sie ist zugleich eine Art Würdigung und Bilanz des Wirkens der Eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege EKD aus einer ? naturgemäss ? zeitbedingten, aber auch bewusst persönlich gefärbten Sicht damaliger Exponenten. Alfred A. Schmid, nach Linus Birchler Präsident der EKD von 1964?1990, erweist sich als die prägendste Figur des betrachteten Zeitraums.
Die Zeitspanne 1950?2000 ist nicht zuletzt deshalb von besonderer Relevanz und Vielschichtigkeit, weil nach dem Zweiten Weltkrieg auch die vom Krieg verschonte Schweiz sich grossen wirtschaftlichen, politischen, sozialen und raumplanerischen Umwälzungen ausgesetzt sah, die ihrerseits von wichtigen Meilensteinen zum Schutz und zur Pflege des baulichen Erbes begleitet wurden, u.a. von: Haager Abkommen (1954), Charta von Venedig (1964) ? deren Gültigkeit 1990 an der Icomos-Generalversammlung in Lausanne ausdrücklich bekräftigt wurde ?,Unesco-Konvention (1972), Europäisches Jahr für Denkmalpflege und Heimatschutz (1975), Charta von Florenz für historische Gärten (1981), Charta von Washington zur Denkmalpflege in historischen Städten (1987), Charta von Lausanne für Schutz und Pflege des archäologischen Erbes (1990).
Das Werk, das sich sowohl an Fachleute als auch an die breite Öffentlichkeit richtet und letztere für die Kulturgüter-Erhaltung zu sensibilisieren sucht, gliedert sich inhaltlich in die beiden Hauptbereiche «Archäologische Bauforschung» und «Denkmalpflege», gefolgt von einem Epilog. Im umfangreichen Anhang finden sich, neben einer Darstellung internationaler Abkommen, Übereinkommen, Konventionen und Charten die Gesetze, Verordnungen und Inventare des Bundes, die Kurzbiographien der Autorinnen und Autoren sowie Orts- und Namensregister.
Image: Patrimonium
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