Rosenstadt Rapperswil
Die Rosen im Stadtwappen inspirierten Rapperswil in den 1970er-Jahren zur Pflanzung von heute über 15 000 Edelrosen, Polyantha- und Strauchrosen in den Gärten und Gassen in und um die Altstadt. Rapperswil ist heute aber alles andere als eine Dornröschenstadt – der Ort am Zürichsee besitzt ein reiches kulturelles Angebot. Am Denkmaltag 2006 bietet sich die Gelegenheit, sonst hinter Türen und Toren Verborgenes und wenig Bekanntes in fachkundigen Führungen zu entdecken:
Für einmal wird die Altstadt zwischen den Häuserzeilen gelesen: Wie sind die Gassen und Plätze entstanden? Welchem Zweck haben sie gedient?
Am Endingerplatz bildet das Curti-Haus, das im Kern mindestens ins 16. Jahrhundert zurückreicht, die Nahtstelle zwischen Altstadt, Klosterbezirk und See. Heute zeugt es mit seinen Malerei- und Mosaikdekorationen von der Gestaltungsfreude um 1900. Das Spiel von Illusion und Natur im Treppenhaus, Salon und auf der Gartenveranda stehen für eine private Freiheit in der geregelten Gesellschaft des Fin-de-siècle.
In Endingen stehen die ältesten Häuser von Rapperswil und der letzte sichtbare Rest der Ringmauer, die einst rund ums Schloss lief. Endingen beherbergt auch einige der schönsten Gärten der Altstadt: den Klostergarten der Kapuzinermönche und den Garten vom Haus Schlossberg.
Im Rosengarten vor den Klostermauern werden Märchen von Zwergen, Kobolden und Blumenfeen in blumigen Gärten und dunklen Wäldern erzählt – begleitet von Drehorgelklängen.
Das Märchen vom Schneidermeister, der sich ein Schloss erbaute, wurde auf dem Meienberg bei Jona wahr: Es gibt nur wenige Landgüter, die in nahezu ursprünglichem Zustand erhalten sind. Eines davon ist das Schloss Meienberg mit seinem ausgedehnten Landschaftsgarten.
Das Archiv für Schweizer Landschaftsarchitektur birgt einen bedeutenden Fundus, der bis ins 18. Jahrhundert zurückgeht. Gartenpläne, beispielsweise des berühmten Büros Mertens, werden hier ebenso verwaltet wie seltene Postkarten oder Pflanzenbücher.
Image: Denkmalpflege Kanton St. Gallen