2012
Bondo
Auf Wunsch, oder vielmehr auf ein Ultimatum seiner Frau, baute Jerome de Salis 1766–1776 am Rande von Bondo eine Rokoko Sommerresidenz in der Tradition der Villeggiatura; sie befindet sich noch heute im Besitz der Familie. Der von Mauern eingefasste Garten ist im Stil der italienischen Spätrenaissance gestaltet. Die Beziehung zwischen Haus, Garten und Landschaft unterliegt einem übergeordneten architektonischen Schema mit dem Garten als Verbindungsglied zwischen Haus und Landschaft. Die zentral gelegenen Hauptachsen verbinden Hof, Eingangshalle, Gartensaal, Terrasse, giardino segreto und Gartenportal. Sandbelegte Wege teilen das rechteckige Parterre in vier gleich grosse, von niedrigen Buchshecken umrahmte Kompartimente mit dem Springbrunnen im Zentrum. Schmale, mit Spalierobst und Blumen bepflanzte Rabatten begleiten die Aussenmauern. Vom schmiedeeisernen Tor aus öffnet sich der Blick in die Landschaft Richtung Westen mit dem Splügenmassiv im Hintergrund. Im Hof schirmen Rosskastanien den Blick zum Dorf ab. In seiner gestalterischen Reichhaltigkeit ist der Salis-Garten von Bondo einzigartig im schweizerischen Teil des Bergells.
Sonntag 9.9.
10.30 und 12 Uhr (Dauer ca. 45 Min.)
ÖV: Postauto nach Promontogno bis Haltestelle «Posta»
Was: Führungen durch Jane Bihr-de Salis, Landschaftsarchitektin BSLA
Organisation: Denkmalpflege Graubünden