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Ausgegrabenes Kulturgut

Zur Restaurierung des Ringofens in Nendeln/FL

Nach über siebzig Jahren im Dornröschenschlaf wurde der Ringofen im Untergeschoss der Liegenschaft an der Churer Strasse 63 in Nendeln im Rahmen des Kulturerbejahres 2018 in den letzten Monaten wieder freigegraben und restauriert und nun soll er der Öffentlichkeit am 15. September, dem diesjährigen Denkmaltag, wieder zugänglich gemacht werden.

Die herrschaftliche Ziegelei in Nendeln war um 1740 südlich des Dorfzentrums errichtet worden, vornehmlich zur lokalen Versorgung der Bevölkerung mit Dach- und Bodenziegeln. Der Ringofen an dieser Stelle entstand erst 1881. Der Ringofen ist der Vorläufer der modernen Tunnelöfen als Durchlauföfen. Die runde Form des Ofens trug dazu bei, die vorhandene Wärme effizienter zu nutzen. Der gesamthaft über 50 m lange Ringofen in Nendeln ist in viele einzelne Brennkammern aufgeteilt, durch welche das Feuer von Ofenkammer zu Ofenkammer wanderte. Aufgrund des kontinuierlichen Brandes konnte zum ersten Mal eine gleichbleibende Qualität der Ziegel und gleichzeitig eine noch nie dagewesene Steigerung der Ziegelproduktion erreicht werden. Dies revolutionierte die Ziegelindustrie des 19. Jahrhunderts.

Die Ziegelei wurde 1918 stillgelegt und grossteils abgebrochen, der Ringofen wurde zugeschüttet. Das einstige Hauptgebäude der Ziegelei, direkt über dem zwischendurch in Vergessenheit geratenen und mit einer Betonplatte überdeckten Ringofen, wurde zu Wohnungen umgebaut. Wie Phönix aus der Asche wird dieses fast vergessene Kulturgut im Fürstentum Liechtenstein nun wieder sichtbar.

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