Die Umnutzung des landwirtschaftlichen Bauerbes
Eine neue Form des Wohnens und ein Mittel gegen die Zersiedelung
Die Instandsetzung ehemaliger ländlicher Bauten kann ein innovativer Faktor sein, da sie dazu einlädt, die gängigen Modelle und Leitlinien der Verdichtung in Frage zu stellen. Das Institut TRANSFORM der Hochschule für Technik und Architektur Freiburg hat, in Zusammenarbeit mit dem kantonalen Amt für Kulturgüter, diese These im Rahmen des Forschungsprojekts «RurBat» untersucht.
Ausgehend von der Feststellung, dass Verdichtung notwendig ist, erscheint die Umnutzung ländlicher Bauten zu Wohnraum eine interessante Alternative zur Zersiedelung der Landschaft mit Neubauten. Es geht dabei darum, ein Gleichgewicht zu finden zwischen der Erhaltung der Bausubstanz, den Projektkosten, dem Komfort der Bewohnerschaft und dem Nutzwert im Lauf der Zeit.
Das Projekt stützt sich auf drei Fallstudien, die aus der Analyse der Charakteristiken des Bauerbes hervorgingen. Die dafür ausgewählten Objekte zeigen sehr unterschiedliche spezifische Besonderheiten: Bauernhaus mit Wohnung, alleinstehende Scheune, Holzbau, Steinbau etc. Detaillierte Bestandsaufnahmen, historische Untersuchungen und die Bewertung des Erhaltungszustands machen deutlich, wie unerlässlich die Dokumentation des Gebäudes ist. Sie ist notwendig für Eingriffe, die sowohl ökonomisch sind als auch den kulturellen Wert des Gebäudes respektieren.
Die Studien zeigen auf, dass das ländliche Bauerbe bedeutender ist, als man vermuten würde. RurBat gibt für die Umnutzung eines solchen Gebäudes nicht eine optimale Dichte vor, sondern ein Prinzip. Die Umnutzung ländlicher Bauten zu Wohnraum wird damit für Gemeinden wie auch Einzelpersonen interessant, die bei der Inwertsetzung ihres Kulturerbes den langfristigen Mehrwert einer nachhaltigen Strategie berücksichtigen wollen.