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Farbfotografie ? eine (noch) ungeschriebene Geschichte

Seit der digitalen Wende ist Farbfotografie zur Selbstverständlichkeit geworden. Zu Zeiten der analogen Fotografie waren professionelle Farbaufnahmen aber lediglich in der Werbung und der Modebranche ein Thema. Richtige, einer treuen Wiedergabe der Welt verpflichtete Fotografie war monochrom. Hinlänglich bekannt ist die Abfolge der technischen Entwicklung hin zu Farbfotografie, praktisch unbeantwortet sind dagegen Fragen über ihre Gebrauchsweisen. Dabei war Farbe, quer durch die Fotogeschichte, stets präsent.

Bei frühen Daguerreotypien war es üblich, sie nachträglich mit Farbe zu überarbeiten; nicht selten waren dafür Miniaturisten verantwortlich. Ab Ende der 1880er-Jahre etablierte sich das sogenannte Photochrom-Verfahren, entwickelt von der Firma «Photoglob Zürich». Ausgehend von einer Schwarzweissaufnahme wurde in einem ausgeklügelten lithografischen Druckverfahren eine nahezu farbechte Wiedergabe erreicht. Eine wahre Euphorie lösten zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Autochrom-Platten aus. Sie waren das erste fotochemische Farbverfahren das auf einfache Art und Weise auch für die Massenproduktion taugte.

Der Grund für das lange Schattendasein der Farbfotografie liegt nicht zuletzt in den beschränkten Möglichkeiten ihrer Wiedergabe auf Papier. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kamen zufriedenstellende Techniken zur Anwendung. Für die Masse erschwingliche Farbpapiere und Farbnegativfilme kamen erst ab den 1960er- Jahren auf. Werbung und vor allem die Modefotografie waren schliesslich die ersten Felder, in dem sich auch die professionelle Farbfotografie durchsetzte. Bis zum Aufkommen des Offsetdrucks ab den 1980er-Jahren blieb die Umsetzung von Fotos in Druckreproduktionen aber aufwändig und teuer.

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