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Einküchenhaus und Einbauküche

Anmerkungen zur Küche in modernen Zeiten

Die Küche ist der Ort, an dem sich im 20. Jahrhundert wandelnde Gesellschaftsbilder und die Rationalisierung des Haushalts manifestiert haben. Im 19. Jahrhundert hatte die Rationalisierung der Küche in den USA ihren Anfang genommen: durch eine konzentrierte Anordnung und Organisation von Aufbewahrung, Zubereitung und Reinigung sollte die Küchenarbeit effizienter werden. Nicht die Optimierung der Privatküche, sondern ihre Abschaffung sah hingegen der Sozialist August Bebel 1879 als Weg, um die Situation der Frau zu verbessern. Auf solchen Gedanken basierte die Idee des Einküchenhauses: Die Haushaltung sollte von professionellem Personal betrieben, die Mahlzeiten entweder in einem gemeinsamen Speisesaal oder in der Privatwohnung eingenommen werden können.

Die Zukunft aber gehörte der in die Wohnung integrierten, durchrationalisierten Küche. Bekannt wurde die «Frankfurter Küche». Dieses Arbeitslabor mit passgenauer Konstruktion auf 6,54 Quadratmetern hat Margarethe Schütte-Lihotzky 1926 entworfen. In den Arbeiter- und Angestelltenhaushalt wurde damit die räumliche Trennung von Arbeitsküche und Wohnen eingeführt. Im Rahmen der ersten Schweizerischen Wohnungsausstellung in Basel (WOBA) 1930 sollten in der Siedlung Eglisee für die Kleinwohnungen versuchsweise auch Kleinküchen gestattet werden; die kleinste Küche auf 3,5 Quadratmetern entwarf Rudolf Preiswerk.

In der unmittelbaren Nachkriegszeit fokussierten Normierungsversuche auf einzelne Elemente der Küchenausstattung. Die Masse für Normelemente basierten auf der durchschnittlichen Körpergrösse und den üblichen Bewegungsabläufen. Damit verfügte die Schweiz in den 60er-Jahren als erstes europäisches Land über eine klare Regelung.

Bild: Wikimedia

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