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Die Schweiz ausstellen

Die Beiträge auf den Weltausstellungen

Weltausstellungen waren im 19. Jahrhundert Orte der Belehrung, der Wirtschaftsförderung und der Unterhaltung, aber vor allem Schauplätze des Länderwettstreits. Die Eidgenossenschaft präsentierte, seit der ersten Ausstellung in London 1851, ihre technischen Errungenschaften und das neueste Kunsthandwerk in eigenen Abteilungen oder Pavillons. Nationale Elemente tauchten auf mehreren Ebenen auf: Sie manifestierten sich in den Landschafts- und Historienbildern der Kunstabteilungen, den Panoramen sowie den Chalets. Letztere zeigten eine Mischung aus verschiedenen regionalen Elementen, die später charakteristisch für das ganze Land werden und sich zu einer Nationalarchitektur entwickeln sollte.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts änderte sich die Art und Weise, wie die Schweiz an internationalen Ausstellungen auftrat: Nun nahm der Tourismus mitsamt seinen Repräsentationen in Grafik und Werbung mehr Raum ein. Touristische Bilder traten an die Stelle der Malerei. 1970 in Osaka tauchte in Zusammenhang mit einem Auftritt der Begriff «Image» zum ersten Mal auf. Der Bundesrat wollte die Weltausstellung zur Imagepflege und zur Verbesserung der Medienpräsenz im Ausland nutzen. Ab 1992 in Sevilla änderte sich die Ausdrucksform noch einmal markant. Die im Pavillon verwendeten nationalen Symbole wurden gebrochen, verzerrt oder ironisiert.

Die Frage, ob Weltausstellungen die Nation konstituieren, lässt sich bejahen. Bei der Nachverfolgung der Diskurse von Politik, Teilnehmern, Architekten, Besuchern und der Presse kristallisiert sich zudem heraus, dass sich das Bild der Schweiz auf den Weltausstellungen durch die Aushandlung zwischen diesen Akteuren formt. Die Weltausstellungen werden so zum Gegenstand einer gesellschaftlichen Auseinandersetzung. Dabei pendelt die Schweiz immer zwischen Selbst- und Fremdbild.

Bild: Yoshihiko Baba. Expo'70 Hi-Lite Album. Progress and Harmony for Mankind. Osaka 1970, S. 174

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