Raumkonzept Schweiz: Gemeinsam überregional planen
Mit dem Raumkonzept Schweiz streben Bund, Kantone, Städte und Gemeinden etwas bisher in der Raumplanung Einmaliges an: Sie einigen sich auf eine Vorstellung darüber, wie sich der Raum Schweiz entwickeln soll. Bodenverbrauch und Zersiedelung sollen eingedämmt werden, um die Attraktivität der Schweiz als Lebens- und Wirtschaftsraum auch für künftige Generationen zu erhalten. Damit dies gelingt, plädiert das Raumkonzept Schweiz für mehr Zusammenarbeit über Gemeinde- und Kantonsgrenzen hinaus, ein stetes Abwägen aller Interessen und mehr Koordination zwischen Siedlungs-, Verkehrs- und Energieplanung. Gründe für ein Raumkonzept Schweiz gibt es genug. Die Raumnutzung verläuft seit Jahren nicht nachhaltig. Die Schweiz gleicht einer Baustelle, auf der Gebäude und Infrastrukturen flächenintensiv, verstreut und unkoordiniert entstehen. Die Siedlungen wachsen schneller als die Bevölkerung. Dabei bleibt eine Tatsache konstant: Der Boden ist knapp.
Das Raumkonzept enthält drei Strategien für eine nachhaltige Raumentwicklung der Schweiz: 1. Handlungsräume bilden und das polyzentrische Netz von Städten und Gemeinden stärken; 2. Siedlungen und Landschaften aufwerten; 3. Verkehr, Energie und Raumentwicklung aufeinander abstimmen. Handlungsräume sollen dabei helfen, die überregionale Zusammenarbeit in der Raumplanung zu fördern. Die zweite Strategie will zum Beispiel Siedlungen so verdichten, dass die Lebensqualität steigt und Rücksicht auf das Kulturerbe genommen wird, und die Landschaft in der Planung berücksichtigt wird. Der dritte Punkt fordert, dass die Siedlungsentwicklung endlich besser mit der Entwicklung von Infrastrukturen für Verkehr und Energie abgestimmt wird.
Seit Mai 2012 liegt die endgültige Fassung vor, zu der bis im Herbst politische Entscheide fallen sollen. Anfang 2013 soll das Raumkonzept Schweiz publiziert werden.
Bild: Raumkonzept Schweiz, Foto A. Jaquemet