Positionen zu Raumplanung und Siedlungsverdichtung
Der Schweizer Heimatschutz setzt sich seit Jahren für einen sparsamen und sorgfältigen Umgang mit dem Boden ein. So lancierte er zum Beispiel zusammen mit anderen Umweltverbänden im Sommer 2007 die Landschaftsinitiative. In zwei Positionspapieren zeigt er seine Vorstellung zur Zukunft der Besiedlung unseres Landes und zum Verdichten des Siedlungsraums auf. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Baukultur und der architektonischen Qualität.
Das im Herbst 2010 publizierte Positionspapier Raumplanung vor grossen Herausforderungen stellt anhand von zehn Punkten die Haltung und die Erwartungen des Schweizer Heimatschutzes an die künftige Raumplanungsgesetzgebung vor. Diese Punkte sind mit folgenden Stichworten überschrieben: Zersiedlung stoppen; Bauzonen reduzieren; Planungsmehrwerte abschöpfen; (Bau-)Kultur einbringen; Ortsbilder und Denkmäler schützen; Zweitwohnungsbau begrenzen; In funktionalen Räumen planen; Landschaft schützen; Mehr Bundeskompetenzen schaffen; Vollzug stärken.
Die haushälterischere Bodennutzung und der Wunsch, die Ausdehnung des Siedlungsraums zu beschränken, führen zum Prozess der Verdichtung. Dieser birgt beachtliche Risiken: Unsorgfältig geplante und vorschnell realisierte Massnahmen führen dazu, dass die Verdichtung grundsätzlich abgelehnt wird. Der Schweizer Heimatschutz legt im Positionspapier Verdichten braucht Qualität dar, auf welche Weise Baukultur und Qualität in den künftigen Verdichtungsprozess eingebracht und sichergestellt werden können. Das Anfang 2012 publizierte Papier formuliert folgende Regeln: Identität ist ortsspezifisch; Inventare berücksichtigen; identitätsbildende Elemente sichern; optimale Dichte eruieren; Konsens braucht Zeit; gute Architektur einfordern; passende Nutzungen ansiedeln; Vielfalt schaffen; Freiräume erhalten und schaffen; Bodenpolitik nutzen.
Bild: Foto T. Dimmler