Umgang mit Schützenswerten Objekten bei SBB-Projekten
Die Bahn ist ein Infrastruktursystem. Die Wechselwirkung mit den Bedürfnissen von Gesellschaft und Wirtschaft und die daraus resultierende ständige Anpassung an sich wandelnde Gegebenheiten gehört zu ihrem Wesen. Die Folge ist eine ständige Auseinandersetzung, was vom historischen Bestand noch erhalten werden kann oder muss und wo der neuen Entwicklung Platz zu machen ist. Gemäss den Artikeln 2 und 3 des Bundesgesetzes über den Natur- und Heimatschutz NHG müssen die SBB Kulturobjekte ungeschmälert erhalten oder mindestens schonen, soweit nicht andere Interessen überwiegen.
Seit dem Jahr 2001 besteht eine interne SBB-Fachstelle für Denkmalschutzfragen. Diese arbeitet auf der Grundlage einer Konzernweisung und koordiniert sich mit den Fachstellen des Bundes und den kantonalen und kommunalen Fachstellen für Denkmalpflege sowie weiterer öffentlicher oder privater Institutionen. Eine der Haupttätigkeiten der Fachstelle ist das Erstellen von Inventaren. Diese dienen der Erfassung des eisenbahngeschichtlich relevanten Bestandes und der entsprechenden Einschätzung der Kulturobjekte. Ein wichtiges Feld sind alsdann die Bauberatungen bei Projekten aller Art, seien es Sanierung oder Umbau von Gebäuden, oder die Fahrbahnverbreitung auf einer Brücke.
Ein Problem stellen die Bauten und Anlagen dar, die ihren betrieblichen Zweck verlieren. Hier wird mit Unterstützung der Fachstelle versucht, neue Nutzungen zu finden, sie zu vermieten oder allenfalls zu verkaufen. Schliesslich gibt die Fachstelle eine Reihe von Publikationen heraus, um eine breite Öffentlichkeit mit vertieften Informationen zu versorgen. Gemeinsam mit der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK werden Kunstführer erarbeitet und gleichzeitig wurde mit einer Buchreihe über die Architektur- und Technikgeschichte der Schweizer Eisenbahnen begonnen.
Bild: SBB-Fachstelle für Denkmalschutzfragen