Energetische Sanierungen an Baudenkmälern: Wo geht was?
Der neue Artikel 18a des Schweizerischen Raumplanungsgesetzes sowie öffentliche Förderungsprogramme zugunsten des Klimaschutzes haben bei der Installation von Solaranlagen und im Bereich der energetischen Gebäudesanierung einen Boom ausgelöst. Dadurch ist auch die Denkmalpflege gefordert. Dringend notwendig sind generelle Leitlinien, die klare Anhaltspunkte für den Umgang mit historischer Bausubstanz liefern.
Angesichts der Zunahme der Anfragen in den Kantonen, insbesondere auch für Sonnenkollektoren innerhalb von Schutzzonen, haben verschiedene Denkmalpflegestellen bereits Empfehlungen für energetische Sanierungen von Baudenkmälern erarbeitet. Darin liefern sie eine umfassende Sichtweise zu Eingriffen am historischen baulichen Erbe. Im Kanton Waadt wurde eine spezielle Kommission eingesetzt, die den Gemeinden für Abklärungen bei Solarprojekten zur Verfügung steht.
Auch der Schweizerische Heimatschutz SHS hat ein Positionspapier veröffentlicht, mit dem er dazu aufruft, den vorhandenen Spielraum zu nutzen, ohne die öffentlichen Schutzinteressen zu vernachlässigen. Und in einer Zusammenarbeit zwischen dem Bundesamt für Energie BFE und der Eidg. Kommission für Denkmalpflege EKD erscheint im Juli das Papier «Energie und Baudenkmal - Empfehlungen für die energetische Verbesserung von Baudenkmälern». Wenn in diesen Empfehlungen auch keine Detailfragen geklärt werden, so zeigen sie doch Wege zu konstruktiven Lösungen.
Wissenschaftliche Erkenntnisse auf bauphysikalischer Seite, die auf Langzeituntersuchungen beruhen, fehlen noch weitgehend. Die Forschung kann hier noch viele wichtige Grundlagen liefern. Im Auftrag der Kantonalen Denkmalpflegestellen Zürich und Bern entsteht derzeit eine umfangreiche Studie zur ganzen Problematik «Energiesparen und Denkmalschutz». Ihr Erscheinen ist auf Frühjahr 2010 geplant.
Bild: Pierre Hatz, Denkmalpflege St. Gallen