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Die Wasserindustrie der Schweiz im 19. und 20. Jahrhundert: Zwischen Maschinenbauern und Begründern städtischer Netze

Das Wasser in der Schweiz ist, von industriellen Standpunkt aus gesehen, weisse Kohle. Gut bekannt sind die Anstrengungen, die seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts unternommen wurden, um den steigenden Bedarf nach Energie zu stillen, wenig jedoch weiss man über die entsprechenden Geschehnisse in den Städten und im Service public. Wie anderswo, stehen hierzulande private Initiativen am Ursprung der Elektromechanik. Es kann auch festgehalten werden, dass die Kantone als Eigentümer der Wasserläufe sich gute Einkünfte aus deren Nutzung sicherten. Allerdings sind es die Gemeinden, welche das Monopol auf die Verteilung des flüssigen Gutes erhielten.

 

In den 1830er-Jahren entstanden in Genf die ersten grossen Projekte zur Wasserkraftnutzung sowie zur Vergrösserung des aus dem 18. Jahrhundert stammenden Druckwassernetzes. Der Keim zur Idee eines Service Public für die breite Bevölkerung liegt in der Person des einheimischen Ingenieurs Daniel Colladon (1802-1893). Eine Schar von an den Pariser Hochschulen ausgebildeten Genfer Ingenieuren macht sich an die Arbeit und wandelt insbesondere die städtische Pumpanlage in ein Laboratorium ausserhalb der Mauern um. Die Schwäche des «Systems Colladon» aber ist, dass es in Genf nicht die Basis legt für eine Maschinenbauindustrie. Ende der 1860er-Jahre übernimmt Zürich die Führung, da es über eine eigene Ingenieurhochschule (ETHZ) sowie über Konstrukteure von Wasserkraftmaschinen verfügt. Die Ausrottung von Krankheiten und die Verteilung der Wasserenergie bilden gemeinsam das Ziel der Erneuerungen. In Genf übernimmt der Stadtrat Théodore Turrettini (1845-1916) das Zürcher Modell der Druckwasserversorgung indem er die Energieumwandler verbessert und zwischen 1883 und 1886 an der Rhone ein erstes Druckwasserkraftwerk (6000 PS) erbauen lässt.

 

 

Bild: Escher Wyss (1805-1955), Zürich

 

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