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Korrodierte Oberflächen bei Metallfunden in der Archäologie

Korrosion ist, ganz allgemein formuliert, die Zerstörung von Metallen. Sie wird ausgelöst durch chemische oder elektrochemische Reaktionen des Metalls mit seiner Umgebung. Bei archäologischen Funden ist das in der Regel der Boden, ein sehr komplexes Korrosionsmedium. Die Ursache für die Reaktion des Metalls liegt in seiner thermodynamischen Instabilität; es versucht gewissermassen, sich in seine mineralogische Form zurückzuverwandeln. Auch nach der archäologischen Ausgrabung geht die Korrosion des Metallfunds weiter. Nur eine fachgerechte Konservierung und klimatisierte Aufbewahrung können den Korrosionsprozess annähernd stoppen.

 

Früher wurden die Korrosionsschichten, der «Rost», bei archäologischen Metallfunden entfernt, mit dem Hauptziel, die Metallobjekte wieder zum Glänzen zu bringen. Heute wissen wir, dass Korrosion viele wichtige Informationen enthält. Zum einen ist die Korrosion selbst sehr informativ. Sie kann Auskunft darüber geben, ob ein archäologischer Metallfund echt oder gefälscht ist. So lässt sich beispielsweise feststellen, ob eine Korrosionsschicht künstlich erzeugt wurde oder sich während langer Zeit entwickelt hat. Durch die Korrosion können sich auch organische Materialien wie Leder, Holz, Textilien, pflanzliche oder tierische Reste mineralisiert erhalten: Metalle korrodieren, überziehen und durchdringen das organische Material und können es vollständig ersetzen. Eine Bestimmung erfolgt unter Berücksichtigung des Abbaugrades und mittels Vergleichen mit rezentem organischem Material. Durch die Analyse von mineralisierten organischen Materialen an Metallfunden können zahlreiche kulturgeschichtliche Informationen gewonnen werden.

 

 

Bild: Kantonsarchäologie Zug, Foto Res Eichenberger

 

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