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«Kulturgüter-Erhaltung erhalten»

Wie kann die Kulturgüter-Erhaltung auf Budgetkürzungen reagieren? Von dieser Frage ging die Podiumsdiskussion «Kulturgüter-Erhaltung erhalten» aus.


Es zeigte sich, dass Befürworter und Gegner der Kürzungen von unterschiedlichen Zahlen ausgehen. Beziffern die Befürworter die verfügbaren Mittel auf 120 Millionen Franken für die nächsten vier Jahre, so gehen die Gegner von lediglich noch 35 Millionen aus. Offenbar werden die Mittel, die zur Abtragung laufender Verpflichtungen dienen, zu dieser Summe addiert oder eben nicht. Eine grundsätzliche Forderung ist daher, dass vom Bundesamt für Kultur in Zusammenarbeit mit den Fachstellen ein Dokument mit verbindlichen Zahlen erstellt werde, damit alle Diskussionspartner von den gleichen Grundlagen ausgehen können.


Prinzipiell ist jeglicher Verlust am kulturellen Erbe, wenn dieses nicht gepflegt wird, unwiederbringlich. Gemäss einer zehn Jahre alten Studie der NIKE generiert jeder Franken an Subvention ungefähr das Achtfache an Investitionen in der Privatwirtschaft. Wenn man mangels Bundesbeiträgen keine Aufträge an Handwerker mehr vergeben kann, geht bei diesen das Know-how für Restaurationen verloren. Und schliesslich: Oft finden sich private Geldgeber erst, nachdem der Bund Mittel gesprochen hat, weil damit auch die Qualität gesichert ist.


Die Privatisierung von Denkmälern birgt die Gefahr, dass andere Interessen in den Vordergrund rücken als diejenigen der Denkmalpflege. So können keine Archive erstellt werden, wo Befunde oder konservatorische Massnahmen dokumentiert und für die Nachwelt erhalten sind. Möglichkeiten gibt es dafür bei Public-Private-Partnerships. Grundsätzlich: Die Pflege des Kulturguts ist eine Bundesaufgabe, die in der Verfassung sowie durch internationale Abkommen verankert ist. Aber nur durch Lobbyarbeit finden die Anliegen der Kulturgüter-Erhaltung in der Politik mehr Gewicht. Mit anderen Worten: Öffentlichkeitsarbeit als Methode zur Erhaltung von Kulturgütern hat nicht an Bedeutung eingebüsst, nein, sie müsste eher noch verstärkt werden.

 

 

Bild: Boris Schibler/NIKE

 

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