Hochschulausbildung von Konservatorinnen-Restauratoren in der Schweiz
Konservatorinnen-Restauratoren dokumentieren und erhalten Kunst und Kulturgut mit dem Ziel, den Werken ein möglichst langes, möglichst unbeschädigtes Überdauern zu erlauben. Sie sichern unmittelbar den materiellen Fundus unseres kulturellen Gedächtnisses und erfüllen damit eine gesellschaftlich hochrelevante Aufgabe.
Auch wenn zuweilen eher die konservatorisch-restauratorische Intervention an Werken (und deren Umgebung) das breitere öffentliche Interesse zu erregen vermag: Voraussetzung dafür ist immer die fundierte, breit abgestützte Voruntersuchung am Objekt und die der Massnahme vorangehende, konzeptionelle Arbeit. Oder anders ausgedrückt: Gerade wenn die Konservierung-Restaurierung als gesellschaftlich relevante Aufgabe verstanden werden soll, dürfen ihre Vorgehensweisen nicht auf privatem Geschmack oder nur individuell gültigen Projektionen und Interpretationen beruhen, sondern müssen entsprechend sorgfältig vorbereitet und inhaltlich abgestützt werden. Wo das Einzelobjekt und seine Bedeutung tatsächlich im Vordergrund stehen, sind rezeptbasiertes Vorgehen und ideologisch motivierte Sichtweisen keine geeigneten Grundlagen.
Die Untersuchung der zu erhaltenden Werke und die darauf basierende Konzeption von Massnahmen sind aufgrund der geschilderten hohen Ansprüche ein inhärent multi- und interdisziplinärer Prozess, der neben technisch-naturwissenschaftlichen insbesondere auch geisteswissenschaftliche Sicht- und Vorgehensweisen einschliesst. Ein genauso umfangreiches wie präzises Wissen um Werkstoffe und Techniken bildet eine konservatorisch-restauratorische Kernkompetenz. In den relevanten berufspolitischen Definitionen (beispielsweise von der European Confederation of Conservator-Restorers' Organisations ECCO) ist heute die Hochschulausbildung für angehende Konservatorinnen-Restauratoren eine unentbehrliche Voraussetzung umfassender Qualifikation im Fachgebiet.
Bild: Berner Fachhochschule/Hochschule der Künste