Sakraler Ort vielfältig verdichtet
Umnutzung und Neubau im Kloster Wesemlin in Luzern
Die Siedlungsentwicklung nach Innen betrifft auch diverse Schweizer Klosteranlagen. Ihr Verdichtungspotenzial liegt sowohl in einer Umnutzung der bestehenden Gebäude, als auch in einer Aktivierung des arealinternen Freiraums. Ein diesbezüglich vielversprechendes Projekt hat das Luzerner Kloster Wesemlin. Das Konzept «Oase-W» hat zum Ziel, die spirituelle Ausrichtung der Klostergemeinschaft mit den neuen weltlichen Einflüssen zu vereinen. Verdichtung findet sowohl im Klosteraltbau als auch im Klostergarten statt. Gemäss dem Konzept ist es wichtig, dass die neuen Nutzungen zum Kloster passen.
Der Südosttrakt des Klostergebäudes wurde darum 2013?2015 umgebaut. Einerseits wurden Bestehende Räume an ein Ärztezentrum vermietet, wodurch in Kombination mit der Seelsorge durch die Kapuziner ein Zentrum für Körper und Geist entstand. Andererseits wurden zehn Studios für «klosternahes Wohnen» eingerichtet, wo Mieter in engem Austausch mit den Kapuzinerbrüdern leben können. Der Klostergarten soll neu gestaltet werden und einen Neubau mit Wohnungen aufnehmen, dessen Mieteinnahmen den Unterhalt des Klosters mitfinanzieren sollen. Dafür wurde ein Studienauftrag erteilt und bereits dessen Sieger bestimmt.
Obwohl mit der Umsetzung des Studienauftrags noch nicht begonnen wurde, greifen bereits Massnahmen zur Belebung des Klosters. Die ärztliche Gemeinschaftspraxis behandelt täglich rund 200 Patienten, die Mieter der Studios helfen im Klosteralltag aktiv mit. In die Gestaltung des Klostergartens sind bereits mehrere Quartierbewohner involviert und im Zuge eines Beschäftigungsprogramms helfen Flüchtlinge bei dessen Bewirtschaftung. Das Konzept «Oase-W» hat das Potenzial, das Kloster weiterzuentwickeln ? dank seiner Verwurzelung in der Geschichte des Ortes und seiner bisherigen Bewohner.