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Der Boden als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte

Die kantonalen Fachstellen für Archäologie und die Gesellschaft Archäologie Schweiz haben im Vorfeld der Volksabstimmung über das neue Raumplanungsgesetz (RPG) vom 3. März 2013 darauf hingewiesen, dass der Boden nicht nur eine endliche Ressource darstellt, sondern dass es sich dabei auch um ein einmaliges Archiv der Natur- und Kulturgeschichte handelt. Die fortschreitende Zersiedelung bedroht dieses unersetzliche und nicht reproduzierbare Kulturgut in hohem Masse.

Fossile Böden oder Paläoböden sind in erster Linie Archive der Naturgeschichte. Sie enthalten nicht nur Versteinerungen (Fossilien) oder paläontologische Funde (Saurier), sondern konservieren auch wertvolle Informationen über das Klima und die Vegetation vergangener Epochen. Besonders eindrücklich zeigte sich dies beim Bau der Transjurane-Autobahn (A16): Alleine bei den Grabungen im Abschnitt zwischen Courtedoux und Pommerat wurden über 50 000 Fossilien geborgen und rund 14 000 Dinosaurier-Fussabdrücke dokumentiert. Das klassische kulturgeschichtliche Bodenarchiv bilden in erster Linie die archäologischen Fundstellen bzw. die «Bodendenkmäler». Darin sind in Form von Befunden Hinweise auf anthropogene Tätigkeiten konserviert, die eine genaue Rekonstruktion der Siedlungsaktivitäten in einer bestimmten Epoche ermöglichen. In der römischen Koloniestadt Augusta Raurica türmen sich die Bau-, Abfall-, Planie- und Abbruchschichten beim Theater beispielsweise bis zu einer Höhe von über sieben Metern auf.

Bild: Mammut Museum Niederwenigen

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